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Gutes tun mit gutem Ergebnis: Unser Ansatz zu nachhaltigen Anleihen

Insight
20 October 2023 |
Sustainable
Was sind die Grundprinzipien nachhaltigen Investierens, warum ist es in diesem Umfeld sinnvoll und in welche Unternehmen möchten wir investieren? Mitch Reznick, Head of Sustainable Fixed Income, erläutert die Sichtweise des Teams.

Wie unterscheiden Sie nachhaltiges Investieren von ESG-Integration?

Wenn wir über die Unterschiede zwischen ESG-Integration und nachhaltigem Investieren sprechen, gibt es eindeutig eine Überschneidung in puncto ökologische und soziale Faktoren. Bei der ESG-Integration konzentrieren wir uns jedoch darauf, wie sich diese nicht fundamentalen Faktoren auf den Cashflow eines Unternehmens auswirken, um den Unternehmenswert und das Kreditrisiko zu bestimmen. Dagegen drehen wir beim nachhaltigen Investieren den Spieß um und fragen: „Welche Auswirkungen hat das Unternehmen auf ökologische und soziale Faktoren?“ Das ist nachhaltiges Investieren.

Was sind die Grundprinzipien des nachhaltigen Investierens?

Damit nachhaltiges Investieren glaubwürdig ist, muss man zunächst ganz grundlegend aufzeigen, dass sich Nachhaltigkeitsaspekte auf die Portfoliokonstruktion und die Anlageentscheidungen auswirken. Um dies zu erreichen, muss der Ansatz des nachhaltigen Investierens auf drei Grundprinzipien beruhen. Zunächst bedarf es eines proprietären Ansatzes. Dafür muss das geistige Eigentum vorhanden sein, und wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet. Zweitens muss die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens unabhängig von anderen Faktoren sein. Sie muss belegt werden können, selbst wenn beispielsweise keine Bewertungen vorhanden sind. Natürlich fließen all diese Faktoren in die endgültige Anlageentscheidung ein, aber sie dürfen die Glaubwürdigkeitsbewertung nicht beeinflussen. Drittens muss die Nachhaltigkeitsbewertung zukunftsgerichtet, d. h. ex ante, erfolgen. Das bedeutet, wir bewerten Unternehmen im Rahmen unserer Anlageentscheidung unter Nachhaltigkeitsaspekten genauso wie unter finanziellen Gesichtspunkten. Allerdings handelt es sich dabei zwangsläufig um einen qualitativen Prozess. Aus diesem Grund haben wir ein globales Team für nachhaltige festverzinsliche Wertpapiere zusammengestellt, das die Nachhaltigkeit der Unternehmen, in die wir investieren, bewertet.

„Unternehmen, die einen strukturellen Wandel anstreben, werden die widerstandsfähigen Unternehmen der Zukunft sein. Und das sind die Unternehmen, in die wir investieren wollen – diejenigen die Gutes tun und dabei gut abschneiden.“

Warum sind nachhaltige Anlagen im Festzinsbereich sinnvoll?

Die Realität ist, dass wir gerade einen Strukturwandel in der Wirtschaft erleben. Dieser Wandel wird weltweit von den Regulierungsbehörden von oben nach unten vorangetrieben – sei es mit Zuckerbrot oder Peitsche oder nach dem Motto „zeigt eure Initiativen“. Auf globaler Ebene geht die Regulierung in eine Richtung. Und von unten nach oben sehen wir Veränderungen in den Wertschöpfungsketten, weil die Unternehmen auf Nachhaltigkeit umstellen, was sich auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirkt, und weil sich auch die Verbraucherpräferenzen ändern. Die Unternehmen, die das Management und den Weitblick haben, dies zu erkennen, werden sich auf diesen Strukturwandel einstellen und die widerstandsfähigen Unternehmen der Zukunft sein. Und das sind die Unternehmen, in die wir investieren wollen – diejenigen die Gutes tun und dabei gut abschneiden.

Welche Auswirkungen hat das Engagement von Anlegern im Festzinsbereich?

Zunächst einmal haben die Gläubiger als finanzielle Stakeholder eines Unternehmens das Recht, wenn nicht sogar die Pflicht, mit dem Unternehmen in einen Dialog zu treten, denn dieser Dialog kann die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens stärken, was sich auf die Bewertungen auswirkt, und das ist ein gutes Zeichen für Kreditinvestitionen.

Darüber hinaus sind Unternehmen regelmäßig auf den Märkten präsent und refinanzieren ihre Schulden (in vielen Fällen) jährlich. Für ein Unternehmen ist das lebenswichtig und darum impliziert die Tatsache, dass diese Unternehmen regelmäßig an den Kapitalmärkten auftreten, eine gewisse Abhängigkeit, die den Gläubigern ein Mitspracherecht einräumt, das die Aktionäre nicht unbedingt haben.

Weitere Informationen über nachhaltiges Investieren im Festzinsbereich finden Sie hier.

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