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Case study

BMW-Fallstudie

EOS Insight
27 April 2023 |
Nachdem Bedenken über die fehlenden Ziele der Elektrofahrzeugstrategie sowie die nicht auf das Pariser Abkommen abgestimmte Lobbyarbeit von BMW laut geworden waren, hat das Unternehmen spürbare und ambitionierte Verbesserungen vorgenommen.
BMW-Fallstudie

Wir beschäftigen uns seit 2008 mit BMW und sind auch für die Initiative „Climate Action 100+“ mitverantwortlich. Unser Engagement bei BMW konzentriert sich auf zwei Bereiche: die Strategie für Elektrofahrzeuge und das politische Engagement des Unternehmens.

Wir haben uns über einen Zeitraum von fünf Jahren konsequent mit diesen Fragen beschäftigt und unser Engagement unter anderem durch einen Besuch vor Ort und mehrere persönliche und virtuelle Treffen bekräftigt. Wir haben darüber hinaus an den Aufsichtsratsvorsitzenden und den CEO geschrieben und auf den Jahreshauptversammlungen 2020, 2021 und 2022 unsere Fragen gestellt. Wir haben zudem den Dialog zwischen dem Unternehmen und einer Gruppe von Investoren mit der Forderung nach einem Aktionärsantrag unterstützt, in dem eine detailliertere Offenlegung der direkten und indirekten Lobbyarbeit des Unternehmens gefordert wurde.

Positiv ist, dass BMW seine Ambitionen in puncto Elektrofahrzeuge deutlich gesteigert hat. Unter anderem wurden die Zwischenziele der letzten Jahre für den Absatz erhöht. Dazu gehören mehrere Ankündigungen in Bezug auf die Reduzierung der CO2-Emissionen: pro produziertem Fahrzeug, in der gesamten Produktion und an den Standorten des Unternehmens sowie pro Fahrzeug in der Lieferkette.1 Im Dezember 2021 wurden außerdem ehrgeizige Verkaufsziele für vollelektrische Fahrzeuge bekannt gegeben, die bis 2025 den Verkauf von insgesamt zwei Millionen Fahrzeugen vorsehen.

Zum Thema Lobbyarbeit erklärte das Unternehmen im April 2022 vielversprechend, dass es seine Aktivitäten im Bereich Regierungsangelegenheiten und sein Engagement im Rahmen der Unternehmensmitgliedschaften ständig überprüfen und den verschiedenen Interessenvertretern mehr Transparenz bieten werde, indem es über sein Engagement im Rahmen von klimarelevanten öffentlichen Maßnahmen berichtet. Im Mai 2022 veröffentlichte das Unternehmen seinen ersten „BMW Group Klima-Engagement-Bericht“2 – ein bedeutender positiver Schritt nach vorn. Allerdings stehen wesentliche Verbesserungen noch aus.

Der nächste Schritt für BMW sollte darin bestehen, seine Offenlegung zu verbessern, um die Erwartungen der Anleger in Bezug auf die Lobbyarbeit für den Klimaschutz besser zu erfüllen. Wir werden mit dem Unternehmen in dieser Angelegenheit weiter zusammenarbeiten und bieten unser Feedback an. Wir würden es überdies begrüßen, wenn BMW eine explizite Strategie für einen fairen und gerechten Übergang (zur Elektromobilität) entwickeln würde, die besser kommuniziert, wie das Unternehmen die Auswirkungen seiner Übergangsstrategie auf seine Stakeholder berücksichtigt und welche Maßnahmen es zur Abmilderung dieser Auswirkungen ergreifen wird.

BMW-Fallstudie

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